Impfung von Geflüchteten

Impfungen werden heute im Rahmen der ärztlichen Untersuchungen in Erstaufnahmeeinrichtungen durchgeführt. Dennoch ist es wichtig über Grundlegendes Bescheid zu wissen. Denn in den später zugewiesenen Wohnorten kann u. U. eine Nachimpfung notwendig werden. Daher: Betreuer bitte sich über den Impfstatus ihres Schützlings informieren! Impfpass vorlegen lassen!

Impfausweise

Existieren Impfausweise? Sie sollten berücksichtigt werden!

Laut Robert-Koch-Institut (RKI):

  • Mündliche Angaben zu einer bisherigen Impfung gelten nicht (oder nur ausnahmsweise).
  • Personen ohne Impfausweis gelten als ungeimpft.
  • Eine Überimpfung gibt es nicht.

Impfungen bei einem Infektionsausbruch

Infektionsausbruch: Die Umgebung ist zuerst zu impfen: Impfriegelung!
Kinder: Sie sind bevorzugt zu impfen, wenn nicht genügend Impfstoff zur Verfügung steht.
Wie geimpft wird: dafür gibt es Vorgaben der ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts .

 

Impfung gegen Infektionskrankheiten

Wer gefährdet ist: Asylsuchende

Asylsuchende: Sie sind durch Kontakte deutlich stärker gefährdet als Einheimische! Ihr Immunsystem kennt die heimischen Infektionserreger noch nicht! Infektionskrankheiten verlaufen bei Immungeschwächten (u. a. durch Stress nach langer Flucht, nach psychischem Trauma) besonders schwer. In Massenunterkünften breiten sich Infektionskrankheiten besonders rasch aus. Sie werden durch Kälte und Nässe gefördert!

Mindestimpfangebot

Es beinhaltet für Asylsuchende laut STIKO:

  • Masern
  • Mumps
  • Röteln (Rubella)
  • Diphterie
  • Tetanus
  • Hepatitis B
  • Windpocken (Varizellen)
  • Hib (Haemophilus influenzae Typ b)

Influenza: Eine Impfung gegen ist allen zu empfehlen.

Auffrischimpfungen

Nach einer Grundimmunisierung gegen

  • Diphtherie,
  • Pertussis (Keuchhusten) und
  • Tetanus,
  • Polio (Kinderlähmung)

ist eine einmalige Auffrischimpfung erforderlich. Bitte dem Impfpass entnehmen!

Wer gefährdet ist: Bevölkerung

Allgemeinbevölkerung: Die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit einer eingeschleppten Krankheit gilt als sehr gering.

Betreuer: Die Gefahr einer Ansteckung gilt als nur gering erhöht. Auffrischimpfungen werden empfohlen!

Impf-Empfehlung für Betreuer

Laut STIKO werden folgende Impfungen empfohlen:

für alle (entsprechend Impfkalender) Tetanus, Diphtherie, Polio, Keuchhusten, Masern, Mumps, Röteln (für nach 1970 Geborene), Influenza (für Personen über 60J)

für Helfer darüber hinaus

  • Hepatitis A
  • Hepatitis B
  • Grippe
  • Polio-Auffrischimpfung (wenn die letzte Impfung vor mehr als 10 Jahren erfolgte).

 

Impfkalender

Nach Empfehlungen der STIKO gelten

für Säuglinge in der 6. Woche:

  • Rotaviren

für Säuglinge ab 2. Monat:

  • Tetanus , Diphterie, Keuchhusten (Pertussis), Haemophilus influenca Typ B (Hib), Kinderlähmung (Poliomyelitis), Hepatitis B, Pneumokokken

für Kleinkinder (11 – 14 Monate):

  • Meningikokken C, Masern, Mumps, Röteln, Windpocken (Varicellen)

für Jugendliche ab 12 Jahren:

  • humanes Papillomavirus (HPV)

für Erwachsene ab 60 Jahren:

  • jährlich Grippe (Influenza)

 


Besuch beim behandelnden Arzt:

Der Arzt muss Kontraindikationen beachten, so z. B. Allergie gegen Hühnereiweiß oder andere Inhaltsstoffe, Autoimmunkrankheit, Leukämie, etc. Er muss Besonderheiten bei einer Schwangerschaft berücksichtigen (z. B. keine Impfung mit mitigierten lebenden Erregern; ob eine Schwangerschaft vorliegt, muss ggf. geklärt werden). Einverständnis und Impfung müssen dokumentiert werden (Impfausweis). Bitte dem Arzt entsprechende Unterlagen und Dokumente mitbringen.

 


 

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