Für Toleranz und gegen Hetze

Am 22.02.2020 um 12.30 Uhr fand vor dem Rathaus in Idstein eine Mahnwache statt. Eingeladen und organisiert hat sie Idstein bleibt bunt (IBB), unterstützt wurde sie von der Flüchtlings- und Integrationshilfe Idstein e.V. (FHI e.V.)  Der Aufruf lautete:

Nach der schrecklichen Gewalttat in Hanau ist es an uns,
gegen Terror, Hass und Gewalt ein Zeichen zu setzen.
Die rassistischen Morde in Hanau zielen gegen uns alle.
Wir gedenken der Opfer und zeigen den Angehörigen und Freunden der Ermordeten und Verletzten, dass sie nicht alleine sind.
Wir verurteilen jeglichen Rassismus sowie jegliche Intoleranz.
Wir lassen uns unser Leben in Freiheit und Demokratie nicht nehmen!
Alle Bürger sind aufgerufen, hier gegen die Feinde der Demokratie Flagge zu zeigen.
Die Feinde der Demokratie, der Freiheit und der Menschen sollen sehen,
dass wir unsere Werte verteidigen und sie nicht zerstören lassen.
Deshalb rufen wir auf zu einer Mahnwache vor dem Rathaus am Samstag, den 22.2. um 12:3o Uhr

Es waren unserer Schätzung nach 300 – 400 Menschen gekommen, für Idstein, die Faschingszeit und die kurze Zeit der Ankündigung eine große Resonanz. Auch viele Menschen der türkischen Gemeinde waren gekommen. Über unsere FHI-Kontakte zu Mitgliedern und Förderern, Paten und ehrenamtlichen Lehrern hatten wir geholfen, die Aktion nach unseren Möglichkeiten rasch bekannt zu machen. Monika hatte FHI-Plakate organisiert, so dass wir sichtbar waren. Wir bedanken uns bei den Organisatoren!

Das Anliegen der Mahnwache unterstützen wir nachdrücklich, es ist unseres!

Die Moderation der Veranstaltung hatte Rolf Byron (IBB) übernommen. Nach einer Einleitung wurden Erklärungen und Gruß-, Mahn- und Dankesworte von Bürgermeister Christian Herfurth, Landrat Frank Kilian, dem Minister Hessens für Soziales und Integration Kai Klose, dem Pfarrer der ev. Unionskirche Tim Fink und Thomas Meinhard für IBB gesprochen. Alle Beiträge waren kurz, prägnant und klar in ihrer Absage an alles, was Hetze und gesellschaftliche Zwietracht schürt, und was schließlich den Boden bereitet hat für eine solche Tat. Das Attentat in Hanau wurde in einen Zusammenhang mit anderen Attentaten gestellt, wie dem Angriff auf eine Synagoge in Halle und dem Mord an Walter Lübcke in Wolfhagen.

Abschließend las Annette Reinecke-Westphal die Namen der Opfer vor, jeweils mit einer kurzen Gedenkpause: Ferhat, Gökhan, Hamza, Said Nessar, Mercedes, Sedat, Kaloyan, Fatih, Vili und Gabriele R., Mutter des Attentäters Tobias R., die vermutlich ebenfalls Opfer war. Dieses namentliche Gedenken war für alle Anwesenden der emotionalste Teil der Mahnwache. Es wurde zu einer Schweigeminute aufgerufen.

Rolf Byron beendete die Mahnwache und bat die Teilnehmer, sich in ein Kondolenzbuch einzutragen, das der Stadt Hanau überreicht werden soll. Es wurde mitgeteilt, dass die Stadt Hanau ein Spendenkonto für die Angehörigen eingerichtet hat.


Es war eine würdige Veranstaltung mit traurigen, nachdenklichen, aber auch optimistischen Tönen. Allen Teilnehmern war anzumerken, dass sie sich miteinander im Willen verbunden fühlten, solche Hetze und Hass nicht hinzunehmen.

Die Mahnwache entsprach den zentralen Punkten unseres Leitbildes:

„Wir fördern die für ein friedliches Zusammenleben notwendige Toleranz aller und wenden uns gegen jede Form von Intoleranz und Unmenschlichkeit.“


Hier einige Bilder:

(HPB)