Die Geschichte des jungen Alezar B.

Eine gelungene Integration!

Der damals 18jährige Aläzar B. aus Eritrea erreichte im Juli 2014 Deutschland. Zunächst im Juli das Erstaufnahmelager in Gießen und schon im August Idstein.

Der junge Mann sah keine Zukunft mehr in seinem Heimatland. Aläzar hat keine Angehörigen mehr. Die Not in Eritrea wurde für ihn unerträglich. Er hatte außerdem Angst sein Leben beim Militär fristen zu müssen und als überzeugter Pazifist und Christ wollte er das um keinen Preis.

Die Flucht begann unter schwersten Bedingungen in Äthiopien, weiter durch den Sudan und die libysche Sahara, dann per Boot nach Italien und sie endete zuletzt in Deutschland wo Aläzar per Bahn das Erstaufnahmelager in Gießen erreichte.

Sprachunterricht bekam Aläzar, wie auch schon einige andere Flüchtlinge von Prof. Rüdiger Zimmermann. Prof. Zimmermann leistet durch diese ehrenamtliche Tätigkeit einen sehr wertwollen Beitrag zur Integration der Geflüchteten.

Aläzar ist von Beginn an wissensdurstig. Nicht zuletzt, weil Alex, wie seine Freunde und Kollegen ihn heute nennen, sehr schnell der deutschen Sprache mächtig wurde, bekam er von Wolfgang Reichert, Inhaber der Versorgungstechnik GmbH Idstein, bereits im August 2017 eine Lehrstelle, um den Beruf des Anlagenmechanikers erlernen zu können. Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre. 2019 wird er seine Abschluss-Prüfung ablegen.

Durch seine offene und freundliche Art konnte sich Aläzar schnell integrieren! Wolfgang Reichert und seine Mitarbeiter haben aber ebenfalls dazu beigetragen, eine vertrauensvolle Basis zu schaffen. Es war von Anfang an immer ein Geben und Nehmen. Natürlich bedarf es an Mut, einen Auszubildenden aus einem völlig anderen Kulturkreis einzustellen, erzählt Herr Reichert. Er berichtet auch über die sehr gute Auffassungsgabe Aläzars. Außerdem ist Aläzar ein fleißiger Mensch, der immer wieder betont, dass er niemandem jemals auf der Tasche liegen will. Wolfgang Reicherts Engagement wurde jedenfalls nicht enttäuscht. Vergangenes Jahr lud Herr Reichert seine Mitarbeiter zu einem Ausflug nach Köln ein, jedoch zu einer Bootsfahrt auf dem Rhein ließ sich der junge Mann nicht überreden. Zu tief sitzen die schrecklichen Erinnerungen, an die Überfahrt von Libyen nach Italien.

Seit vergangenem Februar ist Aläzar Vater! Seine Freundin lebt in Offenbach. Das Getrenntsein des jungen Paares gestaltet sich als problematisch. Sie suchen händeringend eine kleine Wohnung in Idstein. Wenn jemand eine Wohnung zu vermieten hat und Fragen bestehen, so hat Wolfgang Reichert angeboten jederzeit Auskunft zu geben.

Aläzar ist entschiedener, eritreischer orthodoxer Christ. Herr Reichert, der zur Tauffeier des kleinen Sohnes eingeladen war, die hier in Idstein bei der katholischen Pfarrgemeinde St. Martin stattfand, berichtete begeistert von dem großen Fest, an dem auch viele Freunde von Aläzar teilnahmen. Der Name des neuen Erdenbürgers ist „Amen“.

Wir hoffen, dass die kleine Familie bald zusammenleben kann und wünschen ihr alles Gute und Gottes Segen!

Traudel Hermann
(Öffentlichkeitsarbeit der FHI e.V.)